Kleintiere im und am Kompost werden nach ihren Lieblingsspeisen in Pflanzenfresser und Räuber unterschieden.
Grösse | 3-20 mm |
Ernährung | Streu, Moos, Algen, Keimlinge, Kot, Schimmel |
Allgemeines | Asseln gehören zur Gattung der Krebstiere. Sie sind auf gleichmässig feuchte Lebensräume angewiesen, da sie auch über Kiemen atmen. |
Kompostspezifisches | Die Asseln besitzen kräftige Mundwerkzeuge, mit denen sie wenig zersetztes Pflanzenmaterial zerkleinern. Sie tragen damit zur Humifizierung der Ausgangsstoffe bei. Ihren eigenen Kot fressen sie mehrmals, um die Nährstoffausnutzung zu verbessern. Ausserdem dient ihr Kot auch wieder Bakterien und Pilzen als Nahrung. Asseln verbessern durch ihre grabende Tätigkeit die Durchlüftung des Kompostes. In einem gut mit Asseln besetzten Kompost verläuft die Rotte schneller und harmonischer. |
Grösse | 5-60 mm |
Ernährung | Streu, Moos, Algen, Schimmel |
Allgemeines | Die Doppelfüsser unterscheiden sich von den Hundertfüssern dadurch, dass sie doppelt so viele Beinepaare wie Segmente besitzen. Einige Arten können sich zu Kugeln zusammenrollen. |
Kompostspezifisches | Die meisten Doppelfüsser ernähren sich von Streu und vermoderten Holzbestandteilen, die teilweise schon von Bakterien und Pilzen zersetzt wurden. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Laubzersetzung, da sie dieses in kleine Stücke zerschneiden. |
Grösse | 2 - 10 mm |
Ernährung | je nach Art ist die Ernährung unterschiedlich, die einen sind Räuber, die anderen fressen Kadaver, Kot, Pilze, lebende oder tote Pflanzen, Holz |
Allgemeines | Fliegenlarven sehen sehr unterschiedlich aus, gemeinsames Merkmal ist jedoch das Fehlen von Beinen und - wie bei den Würmern - ein kaum erkennbarer Kopfteil. Meist sind sie grau bis bräunlich und z. T. behaart. |
Kompostspezifisches | Wie bei den Würmern entstehen durch ihre Frasstätigkeit Ton-Humus-Komplexe und eine Vermischung verschiedener Schichten. Sie benötigen Feuchtigkeit und frische organische Abfälle, weshalb sie sich im Sammelgitter so richtig wohl fühlen. |
Die kleinen, oft zahlreichen Fliegen am Kompost werden fälschlicherweise als Fruchtfliegen bezeichnet. Richtig heissen sie Obst- oder Essigfliegen (siehe unten).
Grösse | 0.5 - 3 mm |
Ernährung | tote Pflanzenteile, Kot, Pollen, Algen und Flechten |
Allgemeines | Die Hornmilben sind sehr zahlreich und vermehren sich rasant. Die einen haben kugelige Körper, andere ähneln kleinen Spinnen, deren Beine mit Perlenketten verziert sind. Sie sind meist mit einem starken Panzer bedeckt. Um nicht unnötig Wasser zu verlieren, können sie ihre Körperöffnungen mit Klappen verschliessen. Auch wenn's um einen Ortswechsel geht, sind sie praktisch veranlagt. So lassen sie sich einfach auf den Rücken eines Käfers fallen und zu einem neuen Nahrungsort transportieren. Hornmilben sind bekannt als Zeigertiere. Sie reagieren früh auf hohe Ozonwerte und auf Schwefelbestandteile. |
Kompostspezifisches | Hornmilben fressen winzige Löcher ins Fallaub und andere tote Pflanzenteile und beimpfen als Mikropilzfresser die schwer zersetzbaren verholzten Gewebeschichten. |
Grösse | bis 140 mm Länge, Durchmesser 60 bis 70 mm |
Ernährung | Streu, am liebsten stickstoffreiche Materialien wie Brennesseln oder tierische Abfälle |
Allgemeines | Der Mist- oder Kompostwurm hat ein höheres Wärmebedürfnis als seine anderen einheimischen Regenwurmverwandten, drum lebt er nicht im Boden, sondern im Mist oder Kompost. Er ist deutlich geringelt, rötlich-violett gefärbt, relativ klein und windet sich sehr lebendig. Er vermehrt sich sehr schnell (1 Wurm produziert im Jahr zwischen 200 bis 400 Nachkommen). Ein Elterntier erzeugt jede Woche 1 bis 2 Eikokons, mit 3 bis 4 Eiern, woraus nach rund 3 Wochen die Jungwürmer schlüpfen. Die Kokons sind 2 bis 4 mm gross, grün-gelblich und eiförmig. Sie sind im Kompost gut mit blossem Auge erkennbar. |
Kompostspezifisches | Der Wurm frisst täglich mehr als die Hälfte seines Körpergewichts. Beim Verdauungsvorgang werden Tonminerale und organische Reste so gut vermischt, dass schliesslich der hochgelobte Ton-Humus-Komplex entsteht. Kein anderes Lebewesen kann diese fruchtbaren organo-mineralischen Verbindungen in solcher Menge und Perfektion produzieren. Da die Kompostwürmer bei der Atmung nicht unbedingt auf Luft angewiesen sind, sondern auch längere Zeit in sauerstoffreichem Wasser überleben können, kommen sie vermehrt an eher zu feuchten Kompoststellen vor. |
Grösse | 1 - 2 mm |
Ernährung | Feuchte Küchenabfälle |
Allgemeines | Die Obst- oder Essigfliegen lieben den leicht säuerlichen Geruch von überreifem Obst oder frischen Küchenabfällen, die langsam zu gären beginnen. Darum sind sie in der warmen Jahreszeit meist am Kompost anzutreffen. Bei Temperaturen unter 10°C wird die Larvenentwicklung gestoppt, über 32°C werden die Tiere unfruchtbar. |
Kompostspezifisches | Um die Anzahl der Fliegen in Grenzen zu halten empfehlen sich 2 einfache Massnahmen. Sorgen Sie für Zugluft am Sammelbehälter, indem Sie die Ummantelung am Gitter nicht bis zuoberst anbringen: Die Obstfliegen hassen Zugluft. Und decken Sie während der warmen Jahreszeit die frischen Küchenabfälle mit Kompost ab, so vermeiden Sie Gerüche und damit gleichzeitig eine Fliegeninvasion. |
Grösse | 3 - 40 mm |
Ernährung | Pflanzen, Kot |
Allgemeines | Die Rosenkäferlarve sieht dem Maikäferengerling zum Verwechseln ähnlich. Der Maikäferengerling kommt jedoch nicht im Kompost vor, sondern im Boden, da er sich von lebenden Pflanzenwurzeln ernährt. Die Zwei unterscheiden sich auch in der Art der Fortbewegung voneinander. Der Engerling kriecht auf seinen kurzen Beinen davon, die Rosenkäferlarve streckt die Beine in die Luft und robbt auf dem Rücken liegend. Die Rosenkäferlarve entwickelt sich zu dem grün schillernden Rosenkäfer, welcher sich von Pollen und Nektar ernährt und von daher auch als ausgewachsenes Tier kein Schädling ist. |
Kompostspezifisches | Rosenkäferlarven kommen immer häufiger im Kompost vor, weil sie hier ideale Ernährungsbedingungen vorfinden. Sie sind aktiv am Umbau im Kompost beteiligt. |
Grösse | 2 - 200 mm |
Ernährung | Streu, Kot, Aas, Algen, Schimmel, Jungpflanzen, Laub, (manche fressen auch die Eier anderer Schnecken) |
Allgemeines | Schnecken haben in der Natur eine wichtige Funktion als Gesundheitspolizei. Alles, was krank, schwach oder am Dahinserbeln ist, wird gefressen. Das können wir mit Bedauern feststellen, wenn unsere frisch gepflanzten Setzlinge, die ja durchs Umpflanzen meist ein bisschen schwach sind, über Nacht ausgemerzt werden. In bestimmten Wäldern sind die Schnecken die Tierart, welche die grösste Menge an totem Laub fressen. In stabilen Wäldern wurden Weinbergschnecken gefunden, denen ein Alter von 23 Jahren nachgewiesen werden konnte. |
Kompostspezifisches |
Grösse | meist 1 - 6 mm |
Ernährung | Streu, Laub, Pollen, Algen, Flechten, Schimmel |
Allgemeines | Springschwänze gibt es sehr viele an ihre Umgebung angepasste Arten. Die Springschwänze auf der Bodenoberfläche sind pigmentiert, besitzen eine gut entwickelte Springgabel und erreichen eine Grösse von mehreren Millimetern. Die unterirdischen lebenden Springschwänze sind kleiner, weisslich und nicht immer mit einer Springgabel ausgestattet. |
Kompostspezifisches | Springschwänze sind sehr zahlreich im Kompost vertreten. Ein Liter Humuserde enthält etwa 2000 dieser wohl häufigsten Insekten. Sie spielen bei der Zersetzung der organischen Abfälle eine wesentliche Rolle. Springschwänze gelten als Anzeiger für günstige Rotteprozesse. |
Grösse | 4 - 5 mm |
Ernährung | Milben, Springschwänze, Larven, etc. |
Allgemeines | Pseudoskorpione ähneln wegen ihrer scherenförmigen Greifzangen den Skorpionen. Sie fangen ihre Opfer mit ihren Tastbeinen und lähmen sie mit ihrem Gift. Sie sind typische Spaltenbewohner und werden vielfach unter Rinde und in der Bodenstreu, aber auch in Vogel- oder Säugetiernestern angetroffen. |
Kompostspezifisches | Die Pseudoskorpione fühlen sich in einem gut belebten Kompost wohl. Obwohl sie nicht direkt an der Bodenbildung beteiligt sind, tragen sie ihren Teil bei, indem sie die Bestandesdichte der anderen Kompostbewohner regulieren. |
Grösse | 1 - 20 mm |
Ernährung | Pflanzen, Kleintiere, Aas |
Allgemeines | Die Ameisen sind staatenbildende Insekten mit 1 bis mehreren Königinnen. Mit dem umfangreichen Nestbau bewirken sie eine beträchtliche Bodenverbesserung. Bei einer einzigen Kolonie kann die aus der Tiefe herauf beförderte Erdmenge mehrere Kubikzentimeter betragen. Durch die unterirdische Tätigkeit werden die Bodenschichten im engeren Bereich des Nestes gelockert, durchlüftet und mit organischen Stoffen angereichert. Dabei findet auch eine Entsäuerung des Bodens statt, was sich wiederum günstig auf die Bodenvegetation auswirkt. |
Kompostspezifisches | Ameisen mögen am Reifkompost die Restwärme. Wenn sie so richtig lästig werden, vertreiben Sie sie am besten durch Erhöhung der Feuchtigkeit oder stark riechende Kräuter wie Lavendel, Kerbel, Majoran oder Nussbaumblätter. Ameisen schätzen es ausserdem gar nicht, wenn sie den Kompost häufig umsetzen und dadurch ihre Nester immer wieder zerstören. Nützt dies alles nichts, so können sie überlistet werden: stopfen Sie einen Blumentopf locker mit Zeitungspapier voll. Nach 2 bis 3 Tagen haben sich die Ameisen darin eingerichtet und können aus dem Kompost ausquartiert werden. |
Grösse | 15 - 40 mm |
Ernährung | Insektenlarven, Springschwänze, Würmer |
Allgemeines | Die Erdläufer gehören zur Klasse der Hundertfüsser. Die langen, dünnen, hellbraunen Erdläufer bewegen sich schlängelnd vorwärts. Sie besitzen keine Augen, sondern orientieren sich mittels Sinnesborsten über die Umgebung. Sie leben im vermoderten Holz, im Streu und allgemein im Oberboden. |
Kompostspezifisches | Im Kompost gehen die Erdläufer auf die Jagd, da sie hier ein reichhaltiges Nahrungsangebot vorfinden. |
Grösse | 2 - 10 mm |
Ernährung | Je nach Art ist die Ernährung unterschiedlich. Die einen sind Räuber, die anderen fressen Kadaver, Kot, Pilze, lebende oder tote Pflanzen, Holz |
Allgemeines | Fliegenlarven sehen sehr unterschiedlich aus. Gemeinsames Merkmal ist jedoch das Fehlen von Beinen und wie bei Würmern ein kaum erkennbarer Kopfteil. Meist sind sie grau bis bräunlich und z. T. behaart. |
Kompostspezifisches | Räuberisch lebende Fliegenlarven stellen im Kompost anderen kleinen Insektenlarven nach. |
Grösse | 2 - 25 mm |
Ernährung | Insekten, Kadaver, Schimmel, manche jagen auch Nacktschnecken |
Allgemeines | Kurzflügler gehören zur Gruppe der Käfer und bilden die artenreichste Familie unter diesen (bisher wurden fast 1'400 Arten nachgewiesen). |
Kompostspezifisches | Diese räuberisch lebenden Insekten nisten oftmals im Gewebe von Pflanzen oder Tieren, die sich bereits im Zersetzungsstadium befinden. Einige Gattungen ernähren sich auch von Pilzen u.ä. |
Grösse | 1 - 5 mm |
Ernährung | Fadenwürmer, Springschwänze, Zweiflüglerlarven, Milben |
Allgemeines | Es gibt viele verschiedene Raubmilben, die in Gestalt und Lebensweise ihren Beutetieren angepasst sind. Allen gemeinsam ist ihre rasche Art der Fortbewegung und das zu Fangbeinen ausgebildete vorderste Beinpaar. Raubmilben schlitzen ihre Beute mit den Kieferklauen auf, versetzen sie mit Verdauungssäften und schlürfen sie aus. Einige Raubmilben werden zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Andere Raubmilben zählen wir hingegen zu den Schädlingen, wie die Varoamilbe, bei der es sich um einen Bienenparasit handelt, der ganze Bienenvölker zerstören kann. |
Kompostspezifisches | Im Kompost finden wir Raubmilben, welche andere Kompostlebewesen erbeuten und damit die Bestandesdichte regulieren. |
Grösse | 9-15 mm |
Ernährung | zahlreiche Wirbellose, insbesondere Insekten |
Allgemeines | Spinnen sind Raubtiere, die eine große Menge Gliederfüsser verzehren. In bestimmten Wäldern sind die Wolfsspinnen die wichtigsten im Waldstreu lebenden Raubtiere. Auf Weiden können teilweise bis zu 90 Spinnenarten gezählt werden. Die Dichte der Spinnen steigt in der Nähe von Kuhfladen markant, da sie von den kotfressenden Insekten angezogen werden. Viele Spinnenarten leben in Bodennähe: in Baumrinden, auf Mauern, in alten Baumstümpfen etc. |
Kompostspezifisches |
Grösse | 20 - 32 mm |
Ernährung | Regenwürmer, Spinnen, Asseln und Insekten |
Allgemeines | Die Steinkriecher gehören zur Klasse der Hundertfüsser. Sie besitzen stets 15 Beinpaare: die ersten sind Kieferfüsse mit Giftdrüsen, die beiden letzten sind bei erwachsenen Tieren etwas verlängerte Schleppbeine. Auf der Suche nach Beute bewegen sich die Steinkriecher sehr schnell im Streu fort. Die flache Körperform eignet sich gut für das Leben zwischen Fallaub und unter flachen Steinen und loser Rinde. |
Kompostspezifisches | Die stämmigen Steinkriecher leben in vermodertem Holz, in Streu oder im Kompost. |
Grösse | 5 - 15 mm |
Ernährung | tote und lebende Gliederfüsser wie Springschwänze, Insektenlarven, Tausendfüsser, aber auch Schnecken |
Allgemeines | |
Kompostspezifisches | Weberknechte sind im Reifkompost anzutreffen. |