Auch ohne Kontakt zum Erdboden kann man in Wurmkisten kompostieren - auf dem Balkon, dem Dachboden oder sogar in der Wohnung - die Kiste ist ein in sich geschlossenes System, in dem sich Kompostwürmer und zahlreiche andere Bodenlebewesen befinden, sie braucht nicht viel Platz, bringt bei richtiger Handhabung keine Geruchsbelästigung und nach 3-6 Monaten Wurmkompost geerntet werden.
Die Kiste kann aus Holz oder Kunststoff sein, sie kann Löcher zur Drainage und zum Auffangen des Wurmtees (nährstoffreiche Sickerflüssigkeit) haben. Beim Aufbau einer neuen Kiste sollten folgende drei Schichten angelegt werden:
Die Kiste wird mit einem Deckel geschlossen, dieser sollte Luftlöcher haben bzw. nicht ganz dicht schließen. Er dient dazu, Licht abzuhalten, hindert auch die Tiere am „Ausbrechen“. Die Luftlöcher kann man mit Fliegengitter verkleiden, um noch besser die Fliegen aus der Kiste fernzuhalten (viel wichtiger und wirkungsvoller ist aber das Abdecken der frischen Abfälle mit feuchtem Zeitungspapier, Laub oder Erde!)
Aufstellen sollte man die Kiste an einem geeigneten Ort:
Wenn man diese Grundsätze bedenkt, dann fühlen sich die Lebewesen drinnen auch wohl und bleiben in der Kiste (wenn häufiger Würmer oder andere Krabbeltierchen die Kiste verlassen ist das ein deutliches Zeichen, dass drinnen irgendetwas nicht im Gleichgewicht ist).
Die Würmer (z.B. Würmer der Art Eisenia foetida oder Eisenia andrei) fressen 1/2 ihres kollektiven Gewichts pro Tag, können gut in Wurmkisten gehalten werden (0,5 kg Würmer setzen also ca. 2 l Grünabfälle pro Woche um).
Zwischendurch kann man auch immer mal wieder etwas Sand oder sandige Gartenerde mit untermischen, die Würmer verdauen nicht nur die Küchenabfälle, sie zersetzen auch Erdpartikel, die Magensäure der Würmer ähnelt der Huminsäure im Boden, die auch das Grundgestein anlöst. So entstehen in den Würmern Ton-Humus-Komplexe, in denen organische Reste an Bodenmineralien gebunden sind.
Wenn die Wurmkiste sich mit fertigem Kompost füllt, kann man ein vertikales Trenngitter in der Mitte der Kiste einbauen, oder einfach so, ohne Trennung beginnen, nur noch auf einer Seite der Kiste neue Grünabfälle zu füttern. Die meisten Würmer werden dann nach ca. 1-2 Monaten in die Hälfte mit dem frischen Futter wandern. Bis in der Hälfte, die geerntet werden soll, alle Gelege geschlüpft sind und die Würmer den Weg in den anderen Teil der Kiste gefunden haben, kann es allerdings eine ganze Weile dauern…
Wurmkompost sollte man nicht „unverdünnt“ benutzen, sondern als Dünger mit Erde oder Sand mischen.